Die Zeiten in denen lediglich über ein einziges Device die digitale Welt betreten wurde, sind vorbei.

In der heutigen Zeit wimmelt es nur von verschiedenen Endgeräten, welche teils erhebliche Unterschiede von Formatanforderungen mit sich bringen.

Sprich, es ist nur schwer möglich all diesen stark differenzierenden Anforderung mit nur einer Website-Aufmachung gerecht zu werden.

Doch wie dieses Problem lösen? Zehn separate Websites entwickeln, die parallel zueinander laufen und die verschiedenen Anforderungen bedienen, ist wohl kaum eine praktikable Lösung – zumal diese vermutlich jeden vorstellbaren Kostenrahmen sprengen würde. Hier kommt das Headless CMS ins Spiel.

Wie Headless CMS das Web Development revolutioniert

Wir haben also gelernt, dass sich die heutige Welt mit all ihren Möglichkeiten stark von den Anfängen des E-Business unterscheidet.

Über die verschiedensten Wege gelangen die Kunden auf die Website Ihres Unternehmens. Sei es im Büro über den Bildschirm des Laptops, oder auf dem Weg zu einem Termin über das Smartphone – um nur zwei Möglichkeiten der Kontaktaufnahme zu nennen.

Als digitale Visitenkarte Ihres Unternehmens wäre es jedoch sehr ungünstig, wenn die Website nur auf einem Device richtig dargestellt werden würde oder aber aufgrund von verschiedenen Netz-Kapazitäten immense Unterschiede in der Performance aufweisen würde.

Genau an dieser Stelle setzt Headless CMS an und ermöglicht die dynamische Ausspielung der Inhalte mit individuellen Darstellungsmöglichkeiten.

Um zu verstehen, wie genau das funktioniert, ist es hilfreich, einen Blick in die technische Aufmachung und die daraus resultierenden Differenzen zu werfen.

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Der Aufbau des klassischen CMS

Beginnen wir zunächst mit dem geläufigen CMS, über das die meisten Webseiten betrieben werden.

Dieses koppelt das Backend und das Frontend. Das Backend stellt dabei die Datenbank und damit das Herz des gesamten Systems dar. Hier werden grundlegende programmatische Anpassungen vorgenommen, die sowohl die Leistung des Systems als auch die Ausgabe im Frontend definieren. Es kreiert eine spezifische Maske, welche die eigene Template-Engine bedient.

Zudem geschieht im Backend die redaktionelle Pflege der Inhalte. Dieses Prinzip gibt dem Redakteur durch einen logischen und intuitiven Aufbau viel Sicherheit.

Jedoch ist es durch die starken Abhängigkeiten und Einschränkungen sehr schwierig das CMS flexibel weiterzuentwickeln und auch das Frontend ist durch die Vorgabe einer spezifischen Maske durch das Backend stark eingeschränkt.

Maximale Flexibilität erreichen mit Headless CMS

Die Einschränkung des klassischen CMS, ist der USP von Headless. Denn hier kann sich das Frontend unabhängig vom Backend bewegen. Die beiden Komponenten sind entkoppelt.

Eine API fungiert als Schnittstelle und gewährt dem Frontend Zugriff auf das Backend, welches in diesem System ausschließlich als großer Datenspeicher fungiert. In diesem werden nach semantischem Prinzip die verschiedenen Content-Elemente abgelegt – z.B. Assets, Links, Headline und Fließtexte. Nun können pro Device individuelle Frontends angebunden werden, die sich wiederum je nach Anspruch frei an den Content-Elementen bedienen können. So werden beispielsweise auf der entsprechenden Website alle Elemente dargestellt. Auf der zugehörigen App mit kleineren Ansichtsmöglichkeiten, wird aber nur auf die Headline und ein Asset zurückgegriffen.

Über diese flexible Ausspielungsmöglichkeit hinaus, dürfen jedoch auch andere Punkte nicht unbeachtet bleiben. Denn auch in der täglichen Redakteurs- und Entwicklungsarbeit ist deutlich mehr Flexibilität als auch Unabhängigkeit gegeben. So können Inhalte bereits eingepflegt werden, bevor das Frontend fertig ist und es können einschneidende Änderungen am Frontend durchgeführt werden, ohne, dass das Backend betroffen ist.

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Die goldene Mitte: Decoupled CMS

Auch eine hybride Alternative möchten wir Ihnen nicht vorenthalten.

Das Decoupled CMS fungiert an sich ähnlich wie das klassische CMS.

So gibt es auch hier standardmäßig ein Backend mit gekoppeltem Frontend.

Jedoch können je nach Bedarf auch weitere Frontends angebunden werden.

Vor- und Nachteile des Headless CMS

Natürlich hat jedes CMS diverse Vor- und Nachteile, nach welchen es in jedem individuellen Fall abzuwägen gilt.

Hier jedoch die relevantesten und grundlegendsten Punkte:

Vorteile

  • Durch die Entkopplung der Systeme und die unabhängige Arbeitsweise können Kosten durch weniger Entwicklungsaufwand eingespart werden.
     
  • Die Entkopplung und damit parallele Entwicklungsmöglichkeiten begünstigen zudem schnelles Arbeiten und effektive Content-Distribution.
     
  • Durch die skalierbare Cloud auf einzelnen Servern wird eine hohe Ausfallsicherheit begünstigt.
     
  • Der Content kann auf verschiedenen Plattformen genutzt werden.

Nachteile

  •  Für den Redakteur wird das Asset-Management durch eine fehlende Ordnerstruktur erschwert. So ist eine semantische Benennung der Assets und eine abstrakte Denkweise erforderlich.
     
  •  Zudem erschwert bei den meisten Headless CMS der fehlende WYSIWYG-Editor die Redakteursarbeit enorm, da das fertige Ergebnis der Content-Pflege direkt auf dem Live-System zu sehen ist. Hin und wieder gibt es jedoch die Möglichkeit eine Preview-Funktion zusätzlich zu konfigurieren.
     
  •  Bis jetzt ist die Situation der Hosting-Möglichkeiten als eher schwierig einzuordnen, da viele Dienstleister wie z.B. CaaS (Content-as-a-Service) nicht unbedingt DSGVO-Konform sind.
     
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Warum ist vor allem TYPO3 gut für die Verwendung als Headless CMS geeignet?

In den letzten Zeilen haben sich bereits einige Vorteile zur Nutzung eines Headless CMS herauskristallisiert.

Besteht bereits ein TYPO3 CMS oder ist die Verwendung eines solchen geplant, ist dies kein Ausschlusskriterium für Headless. Ganz im Gegenteil. Gerade TYPO3 ist hierfür besonders gut geeignet. Es ist nicht nur eine einfache Anbindung über eine bestehende TYPO3 Headless Extension garantiert, sondern auch die Offenheit des Systems in Bezug auf diverse Schnittstellen-Anbindungen (APIs) vereinfacht die Implementation.

Zudem hat sich bereits 2019 innerhalb der aktiven TYPO3 Community eine TYPO3 Headless Initiative gegründet, welche die Funktion stetig vorantreibt und ausbaut.

Vor allem für Progressive Web Apps (PWA) ist die Nutzung des TYPO3 CMS als Headless ideal geeignet. PWAs sind eine Mischung aus Website und App, die nach der Installation ohne Browserfenster geöffnet werden können, sodass das Interface dem einer nativen App zum Verwechseln ähnlich ist. Die Ressourcen werden im Cache des Service Workers gespeichert, sodass eine Nutzung auch ohne bzw. mit schlechter Internetverbindung möglich ist, denn die Inhalte werden kontinuierlich im Hintergrund geladen.

FAZIT:

Das Headless CMS ist eine ausgesprochen gute Möglichkeit, um mit der Website den heutigen Ansprüchen zu entsprechen und deviceunabhängig gut zu performen.

Dennoch sollte die Wahl des Content Management Systems nicht kopflos getroffen werden und weitaus mehr Faktoren als die aktuellen Trends bei der Entscheidungsfindung einbezogen werden.

Denn auch wenn ein Headless CMS für manche Unternehmen die goldene Lösung ist, heißt es nicht, dass es für Ihr Unternehmen ebenso geeignet ist. Machen Sie sich deshalb im Vorfeld genau bewusst, welchen Ansprüchen die Unternehmenswebsite entsprechen und welche Funktionen es beinhalten muss. 

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Für eine erfolgreiche und umfassende Online-Strategie, beraten wir Sie gerne auch zu folgenden Themen:

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